Minervois
Bereits bei Cicero finden sich Hinweise auf den Ort Minerve, denn er schreibt über den Weintransport von „Pagus Minerbensis“ nach Rom. Minerve galt im Mittelalter als Hochburg der Katharer. 400 Mitglieder dieser christlichen Sekte wurden im Jahr 1210 verbrannt. Die Mönche der um das Örtchen Minerve gelegenen Dörfer betrieben bereits im 17.Jahrhundert Weinbau. Nachdem der Canal du Midi – Verbindung zwischen Sète und Bordeaux bzw. zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik - 1681 fertiggestellt war, konnte der Wein auch exportiert werden. Es wurden...
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1985 erhielt Minervois die AOC. Seit 1999 ist Minervois-La Livinière Gemeindeappellation und zählt zur zweiten Qualitätskategorie (Grands Vins du Languedoc).
Geographische Lage, Klima und Terroir
Die Appellation Minervois liegt im Westen des Languedoc. Sie beginnt im Nordosten von Carcassonne und reicht fast bis Narbonne. Südlich davon befindet sich das Corbières, westlich die AOC Cabardès und die AOC Saint-
Chinian liegt nordöstlich. Die Montagne Noire und ihre Ausläufer bilden im Norden eine natürliche Grenze.
In dem Gebiet gibt es unterschiedliche Terroirs sowie mehrere Klein Klimata. In den Montagne Noire und ihren Ausläufern besteht das Terroir aus Schiefer und Marmor. Das Klima wird hier durch kräftige Winde, die auch Feuchtigkeit mitbringen geprägt. Die anschließenden Böden aus Sand, Sandstein oder Kies sind meist sehr trocken. Im Osten und im Herzen der Appellation bestehen die Böden aus Kalk, vermischt mit Mergel und Sand. Hier ist das Klima trocken und wird vom Mittelmeer geprägt. Im ganzen Weinbaugebiet ist es nachts deutlich kühler als am Tag, so dass sich die Trauben von der Tageshitze erholen können.
Weinregionen
Die Weinberge des Minervois umfassen ca. 5000ha Weinberge, die in 50 -500m Höhe zwischen den Montagne Noire und dem Canal du Midi liegen. Terrassierte Flächen mit Böden aus Kiesel, Sandstein, Mergel, Kalkstein und Schiefer in mehr als 45 Gemeinden (Département Aude) sowie 16 Gemeinden (Département Hérault) sind in der Form eines Amphitheaters angeordnet. Die Untergliederung in die Zonen L’Argent Double, La Clamoux, La Clause, Les Côtes Noires, Petit Causse und Les Serres ist nicht offiziell.
Die AOC zertifizierten kleinen Gebiete Minervois-La-Livinière (Rotwein) und im Nordosten Muscat de Saint-Jean de Minervois (Süßer Weißwein) sind eigenständige Gebiete.
Landestypische Rebsorten und Weinstil
Rotwein macht 90% der Gesamtmenge aus. Die Weine bestehen mindestens zu 60% aus den Rebsorten Syrah, Mourvèdre, Grenache Noir und LLadoner Pelut (Garnacha Peluda) sowie maximal zu 40% aus Carignan Noir (Mazuelo), Cinsault, Terret Noir, Aspiran Noir und Piquepoul Noir.
Für den Rosé werden die gleichen Rotweinsorten verwendet wobei der Wein zusätzlich 10% der weißen Rebsorten enthalten darf.
Weißweine bestehen mindestens aus 80% Grenache Blanc, Bourboulenc, Macabeo, Marsanne, Roussanne und Vermentino sowie höchstens 20% Piquepoul Blanc, Clairette, Terret Blanc und Muscat Blanc.
Die Trauben von ca. 4.000ha werden für AOC-Weine verwendet. Die anderen Flächen sind für Vin de Table und Vin de Pays bestimmt.
Die Rotweine des Minervois haben oft Grenache, Carrignan, Syrah oder Moirvèdre als Hauptrebsorte. Typisch mediterrane Weine, elegant mit Finesse, fruchtig, vollmundig und feurig oder eher strukturiert und komplex – wie im Languedoc üblich.
Roséweine (gute Struktur und Frische) entstehen aus den gleichen Rebsorten wie die Rotweine, wobei 10% der Gesamtraubenmenge aus den Weißweinrebsorten bestehen darf.
Nur 1% der Gesamtweinproduktion entfällt auf die saftigen frischen Weißweine. Der Süßwein Muscat de Saint-Jean-de-Minervois ist eine Besonderheit der Region (aus dem Nordosten).