Collioure
Der Ort Collioure im Département Pyrénées-Oriental gehört zur Region Okzitanien nahe der spanischen Grenze. Hier wird ebenso wie auf der spanischen Seite auch heute noch die katalanische Sprache gepflegt. So sind bspw. die Ortsschilder der gesamten Region zweisprachig.
Bei Ausgrabungen in der Nähe der Burg fand man den Nachweis, dass Collioure bereits im 6.Jahrhundert v.Chr. eine wichtige Funktion als Hafen hatte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Ort von den Westgoten, danach von den Sarazenen bzw. den Normannen beherrscht, die die strategische Bedeutung schätzten. 981 errichteten die Grafen von Roussillon die geschichtsträchtige Burg. Der Donjon auf dem Felsvorsprung entstand während der mallorquinischen Regierung. Für die Könige von Mallorca hatten hier ihre Residenz. Über den Hafen wurden Öl, Wein, Bettwäsche und das berühmte Tuch von Perpignan exportiert. Im Gegenzug kamen Gewürze, orientalische Stoffe und andere Dinge ins Land...
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Unter den spanischen Königen Karl I. und Philipp II. wurde aus der Burg eine Zitadelle als Fort St. Elme (Süden) und Fort Miradou (Norden) entstanden. Die Burg der Templer war bis zur gewaltsamen Auflösung des Ordens (1312) ca. 100 Jahre von diesen genutzt und wurde dann zur Malteserburg.
Unter Ludwig XI. erfolgte die Umbenennung in Saint Michel und Vauban (Festungsbaumeister) machte einen Garnisonsstandort mit neuen Forts und ausgedehnten Schanzen daraus.
Ende des 18. Jahrhunderts Besetzung durch die Spanier. Baldige Befreiung und danach königliches Eigentum der französischen Könige bis zur Revolution.
Aufgrund des Wachstums von Fischfang und Weinbau vergrößerte sich Collioure. Die Künstler Henri Matisse (1905), André Derain sowie Georges Braques, Raoul Dufry, Foujita, Othon Friesz, Juan Gries, Albert Marques sowie Pablo Picasso zogen Touristen an.
Heute ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Die Weine genießen einen exzellenten Ruf.
Geographische Lage, Klima und Terroir
Der Ort Collioure im Département Pyrénées-Oriental gehört zur Region Okzitanien nahe der spanischen Grenze an der Côte Vermeille. Die Weinberge erstrecken sich über die Gemeinden: Collioure, Port-Vendres, Banyuls-sur-Mer und Cerbère.
Auf Hügeln, in Täler und Schluchten mit meist kargen Schieferböden sowie auf Terrassen mit Felsuntergrund sind Weinberge angelegt.
Mediterranes Klima mit heißen Sommern (extreme Sonneneinstrahlung) sowie mit Regenphasen zum Frühjahrsanfang und im Herbst. In den zum Mittelmeer hinabfallenden Weinberge mit Schiefer Terroir läuft das Wasser sehr schnell ab. Die tiefwurzelnden Reben ziehen das benötigte Wasser aus den tiefen Schichten er Böden.
Vor allem der Wind der Tramontane sorgt hier für eine schnelle Wasserverdunstung wodurch Blätter und Trauben gegen Krankheiten geschützt werden. Die extreme Sonneneinstrahlung sorgt für eine gute Entwicklung der Trauben im Sommer.
Weinregionen
Die AOC-Appellation (Rot, Rosé und Weiß) liegt im Roussillon nahe der spanischen Grenze am Fuße der Pyrenäen und ist geographisch identisch mit dem Bereich VDN-Banyuls. Ca. 430ha Weinberge erstrecken sich über die Gemeinden: Collioure, Port-Vendres, Banyuls-sur-Mer und Cerbère.
Landesstypische Rebsorten und Weinstil
Rotweine bestehen zu mindestens 60% aus Grenache Noir (Garnacha Tinta) und bzw. oder Mourvèdre (Monastrell), Syrah (max. 90%) und werden mit Carignan Noir und Cinsaut verschnitten).
Rosé sind zusätzlich zu den Rotweintraubensorten auch 30% Grenache Gris (Garnacha Roja) zugelassen.
Weißweine ist erst seit 2003 zugelassen. Er muss mindestens zu 70% aus Grenache Blanc (Garnacha Blanca) und bzw. oder Grenache Gris und darf maximal 30% Tourbat (Torbato), Marsanne, Roussanne und Viognier enthalten.