Auch die deutsche Weinstraße, zu vergleichen mit der elsässischen Route du Vin d´Alsace, beginnt hier.
Weingeschichte der Pfalz
Die Weinbautradition in der Pfalz reicht bis in die Römerzeit zurück. Diese führten schon Winzerhäuser und brachten den Weinbau weiter voran. Das im Jahr 1981 gefundene Kelterhaus der Römer auf dem Weilberg in Ungstein belegte dies noch mal. Heute ist die Pfalz etwa 80 Kilometer lang und sorgt für Spitzenweißweine aus der Rebsorte Riesling. Zudem zeigt das Anbaugebiet beste Ergebnisse mit dem aus Frankreich stammenden Sankt Laurent. Weine und Winzer der Pfalz Das Weinanbaugebiet Pfalz ist das zweitgrößte in Deutschland. Es teilt sich in drei Untergebiete: die Deutsche Weinstraße, von Worms bis Grünstadt, die Mittelhaardt, bis zum Süden der Stadt Neustadt und die Südliche Weinstraße, bis zur Grenze des Elsass bei Wissembourg. Auf einer Fläche von 23 400 Hektar werden Weinreben angebaut. Die auserlesensten Weine des ganzen Gebietes entstehen in der Mittelhaardt. Die dortigen Buntsandsteinböden und die abfallende Lage der Weinberge lassen besten Riesling Wein entstehen. Aber auch Müller- Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder und Kerner sind weiße Weine, die in dieser Region hergestellt werden. Im Bereich der Rotweine ist die Rebsorte Dornfelder am bekanntesten. Nach dieser folgen Spätburgunder, Merlot, Cabernet Sauvignon und der seltene Sankt Laurent, der in der Pfalz eine Besonderheit darstellt.
Die Pfalz schmeckt nach
Der Riesling ist die wichtigste weiße Rebsorte in Deutschland. Ihren Ursprung hat sie im Rheintal, doch auch in der Pfalz ist er eine wichtige Rebsorte. Diese reift sehr spät heran, wodurch sie mit dem mitteleuropäischen Klima sehr gut zu Recht kommt. Was sie jedoch benötigt: viel Sonne im Herbst und den Anbau in der Steillage mit steinigem Boden. Ein Riesling Wein hat einen niedrigen Alkoholanteil und eine leichte, fruchtige Säure mit angenehmen Apfelnoten. Hinter der weißen Rebsorte Riesling befindet sich direkt der Müller-Thurgau in Deutschland. Im Gegensatz zum Riesling reift er sehr früh und erbringt hohe Erträge. Er ist hingegen anfälliger gegenüber Krankheiten. Er besitzt wenig Säure und zeigt sich weich und rund mit einer leichten Note der Muskatnuss. Neben Deutschland wird er mittlerweile auch in Österreich, Italien, Ungarn und England angepflanzt. Der Weiße Burgunder ist eine Weißweinrebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Dort wird sie hauptsächlich im Elsass angebaut, wo sie meist für den Crémant d´Alsace als Grundwein dient. Weine, die aus dieser Rebsorte in Deutschland entstehen bringen einen Geschmack der Birne, Ananas, Zitrusfrucht und der Nuss hervor. Weißburgunder besitzt eine angenehme Säure und einen geringen Alkoholgehalt. Der deutsche Grauburgunder ist auch als Pinot Grigio bekannt. Wird die Traubensorte gekeltert entsteht ein sehr aromatischer Weißwein.Aufgrund der großen Anzahl der Trauben, sagt man ihm nach, dass er seinen traditionellen Geschmack in vielen Weinen verloren hätte. Ursprünglich hat ein Pinot Grigio eine sehr kräftige Statur mit starken Apfel Noten. In seinem Aroma ergänzt wird er auch durch andere Obstsorten. Die rote Rebsorte St. Laurent ist in Deutschland kaum noch vertreten. Die Winzer der Pfalz bewahren diese jedoch noch. Die Traubensorte stammt ursprünglich aus dem Elsass und gehört der Burgunderfamilie an. In Frankreich wird diese fast gar nicht mehr angebaut. Die Farbe des St. Laurent ist rot bis violett. In ihrem Geschmack ist sie sehr fruchtig und zeigt Aromen der Bitter Schokolade, Schwarzen Johannisbeere und Sauerkirsche. Die Säure der Rebsorte ist prägnant. Der Dornfelder ist eine rote Rebsorte, die am meisten in Deutschland, vor allem in der Pfalz, Rheinhessen und im Ahrtal wächst. Die Rebsorte ist sehr Ertragsstark und gegenüber Krankheiten weniger anfällig. Dornfelder wird sehr häufig in großen Massen angebaut, wodurch der daraus entstehende Wein meist schlechtere Qualitäten aufweist. In seinem Geschmack ist er dann sehr leicht und säuerlich. Fruchtiger und mit einem leichten Gerbstoffgeschmack ausgestattet sind Dornfelder Weine, die höhere Qualitätsstufen besitzen. Die rote Rebsorte Spätburgunder ist Deutschlands hochwertigste Rebsorte und wird am meisten im Ahrtal angebaute. In der Pfalz nur in kleineren Mengen. In ihrem Anbau ist sie sehr anspruchsvoll. Sie wächst nur gut heran, wenn sie sich auf kalkreichem Boden befindet. Gegenüber Krankheiten, wie Mehltau ist die Rebsorte sehr empfindlich. In ihrer Farbe zeigt sie kein zu intensives rot, in ihrem Geschmack ist sie sehr kräftig und fruchtig. Aromen der Kirsche und Beere entstehen. In sehr alten Weinbergen sind oft noch deutsche Spätburgunderarten zu finden, in neueren vermehrt französische. Merlot bildet eine sehr berühmte Rebsorte. Aus dieser werden samtig weiche und vollmundige Weine hergestellt. Merlot ist eine helle und fleischige Rebsorte. Seine Heimat ist das Anbaugebiet Bordeaux, indem rund zwei Drittel des Merlot Bestandteils der ganzen Welt wachsen. Die Traubensorte bringt füllige Weine in den unterschiedlichen Qualitäten hervor. Leichte, einfache Weine, aber auch welche, die in Barrique Fässern ausgebaut werden. Findet eine lange Reifung der Merlot Beeren statt, entstehen Aromen der reifen Kirsche, Feige und Beere. In Merlot Premium Weinen können auch Aromen von Leder und Tabak entstehen. Cabernet-Sauvignon ist die namhafteste und zugleich seriöseste Rotweintraube der Welt. Auch diese hat ihren Ursprung im Bordeaux, in Frankreich. Die relativ spät heranreifende Traube, die sich besonders für den Anbau in wärmeren Regionen eignet bringt einen Geschmack nach Schokolade hervor. Weitere ausdrucksstarke Aromen sind die schwarze Johannisbeere, Zedernholz und Zigarre. Werden die Trauben zu einem Zeitpunkt geerntet, indem sie noch nicht vollkommen reif sind, riecht der Wein nach Aromen von grünem Laub, grüner Paprika, Kraut oder Gras. Cabernet Sauvignon Die Küche der Pfalz ist sehr vielfältig. Am bekanntesten ist der Pfälzer Saumagen, der zusammen mit Kartoffeln gegessen wird. Aber auch die Dampfnudeln mit Salzkruste sind auf fast jeder Speisekarte zu finden. Neben vielen Weinstuben trifft man auch auf namhafte Sternerestaurants.
Klima und Böden
Die Pfalz gehört mit zu den wärmsten und sonnenreichsten Weingebieten in Deutschland. Die Rheinebene, worunter auch die Pfalz zählt ist von kalten Winden sehr geschützt. Es gibt Lagen, wie in dem Talkessel von Birkweiler bei Landau, in denen die Pflanzenwelt sich schon der den südlichen Ländern wie Italien oder Spanien nähert. Die Durchschnittstemperatur im Winter liegt bei ca. 0 Grad. Weinreben treffen in der Pfalz auf fast alle Bodenbeschaffenheiten, die zur ihrem Wachstum positiv beitragen: Buntsteinsand, Lehm, Mergel, Keuper, Muschelkalk, Porphyr, Granit und Schiefer.