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Was ist Sherry?

Sherry ist ein verstärkter Wein (auch als „Fortified Wine“ bezeichnet), der ausschließlich in der Region Andalusien im Süden Spaniens hergestellt wird. Das Weinbaugebiet rund um die Städte Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María bildet das sogenannte „Sherry-Dreieck“. Die einzigartigen Böden, das milde Klima und die traditionellen Herstellungsverfahren verleihen dem Sherry seinen charakteristischen Geschmack. Das Besondere am Sherry ist der Produktionsprozess. Er wird aus weißen Trauben, vor allem der Sorte Palomino, hergestellt und reift in einem speziellen Solera-System. Dabei werden verschiedene Jahrgänge in Fässern gelagert und vermischt, um eine gleichbleibende Qualität und einen komplexen Geschmack zu gewährleisten.

Verschiedene Sherry-Stile und Vielfalt für jeden Geschmack

Sherry bietet eine beeindruckende Bandbreite an Stilen, die von trocken und leicht bis hin zu süß und intensiv reichen. Jeder Sherry-Stil zeichnet sich durch seine Herstellung, Reifung und Aromatik aus und passt zu unterschiedlichen Anlässen und Speisen. Diese Vielfalt ist es, die Sherry zu einem facettenreichen Genuss für jede Gelegenheit macht. Es gibt unter anderem folgende Sherry-Stile:

• Fino: Ein trockener, leichter Sherry, der unter einer Flor-Hefeschicht reift und dadurch frisch und zart bleibt. Mit Noten von Mandeln und Kräutern ist er ideal als Aperitif oder Begleiter zu Meeresfrüchten und Oliven.

• Manzanilla: Ein Fino, der ausschließlich in Sanlúcar de Barrameda produziert wird. Seine salzigen und maritimen Noten machen ihn einzigartig. Perfekt zu Tapas und Fischgerichten.

• Amontillado: Dieser Sherry beginnt wie ein Fino, entwickelt durch oxidative Reifung jedoch komplexe, nussige und würzige Aromen. Er passt hervorragend zu reifem Käse oder Geflügel.

• Oloroso: Ein vollmundiger, rein oxidativ gereifter Sherry mit tiefen Aromen von Trockenfrüchten, Leder und Gewürzen. Ideal zu Wildgerichten oder kräftigem Käse.

• Pedro Ximénez (PX): Ein süßer Sherry aus getrockneten Trauben, der intensiv nach Rosinen, Honig und Schokolade schmeckt. Perfekt als Dessertwein.

• Cream Sherry: Eine Mischung aus süßem und trockenem Sherry, die weich und samtig ist und sich ideal zu Nachspeisen eignet.

Wie wird Sherry hergestellt?

Die Herstellung von Sherry ist ein faszinierender Prozess, der eine große Handwerkskunst und viel Geduld erfordert. Er reicht von der Ernte und Gärung der Trauben, zur Anreicherung über die Reifung im Solera-System bis hin zur sich bildenden Flor-Hefe. Zunächst werden die Trauben geerntet und zu einem trockenen Grundwein vergoren. Der Grundwein wird anschließend mit Branntwein angereichert, um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Dies verhindert eine erneute Gärung und beeinflusst den Reifungsprozess. Sherry reift in speziellen Eichenfässern, die in mehreren Schichten („Criaderas“) gestapelt sind. Der Wein aus der untersten Schicht (der Solera) wird abgefüllt, während die oberen Fässer aufgefüllt werden. Dieses System sorgt für eine gleichbleibende Qualität und ermöglicht die Vermischung verschiedener Jahrgänge. Bei bestimmten Sherrys wie Fino und Manzanilla bildet sich während der Reifung eine Schicht aus Flor-Hefe auf der Oberfläche, die den Wein vor Oxidation schützt und ihm seinen frischen, leichten Charakter verleiht.

Wie man Sherry trinkt

Sherry ist unglaublich vielseitig und kann auf verschiedene Weise genossen werden. Trockene Sherrys wie Fino oder Manzanilla eignen sich beispielsweise hervorragend als Aperitif. Sie werden bei 6–8 °C serviert und sind ideale Begleiter zu Oliven, Mandeln oder Meeresfrüchten. Kräftige Sherrys wie Amontillado oder Oloroso harmonieren dagegen wunderbar mit gereiftem Käse, gegrilltem Fleisch oder Pilzgerichten. Man trinkt sie am besten bei 12–14 °C. Die nussigen und würzigen Aromen kommen bei moderater Temperatur besonders gut zur Geltung.
Süße Sherrys wie Pedro Ximénez passen perfekt zu Desserts oder Blauschimmelkäse. Man trinkt sie bei etwa 14–16 °C, da diese süßen Sherrys bei Zimmertemperatur ihre volle Intensität entfalten. Aber auch pur oder im Cocktail schmeckt Cherry wunderbar. Während er traditionell zwar pur genossen wird, findet er auch zunehmend Verwendung in Cocktails wie dem „Sherry Cobbler“ oder „Adonis“. Ein tulpenförmiges Glas oder ein kleines Weißweinglas ist übrigens ideal, um die Aromen des Sherrys zu konzentrieren und den Geschmack zu verstärken.

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